Blog 03 April 2020

Führen in der Sandwichposition: Mittleres Management als Lotsen der Kommunikation in Krisensituationen

Der Großteil der Führungskräfte in Deutschland gehört zum mittleren Management. Sie sind die Bindeglieder zwischen strategischem Topmanagement und operativem Kern, aber vor allem auch essenziell für die Kommunikation innerhalb eines Unternehmens. Sie fungieren hier als Übersetzer und geben Feedback in alle Richtungen. In Krisensituationen werden diese Anforderungen noch verstärkt. Besonders betroffen davon sind aktuell etwa Werksleiter, die gerade mehr denn je gefordert sind und allerlei Fragen zu Themen wie z.B. Kurzarbeit oder Homeoffice für Mitarbeiter aus der Produktion beantworten müssen.  

Die Unternehmen investieren viel Geld, um ihr Topmanagement handlungs- und sprechfähig zu machen und für ihre Rolle als Kommunikatoren gut vorzubereiten. Beim Mittleren Management werden diese Bemühungen oft weniger. Gründe dafür sind u.a. die große Anzahl dieser Führungskräfte oder auch die Vielzahl an verschiedenen Standorten.        

Wie kann also das mittlere Management in dieser Scharnierfunktion der Kommunikation aktuell unterstützt werden?

  • Befähigung für Rolle als Übersetzer und Ansprechpartner
    Die mittleren Führungskräfte eines Unternehmens sollten jetzt dazu befähigt werden, glaubwürdig und authentisch in alle Richtungen zu kommunizieren, z.T. auch außerhalb des Unternehmens. Dafür müssen sie entsprechend vorbereitet und trainiert werden. Zu empfehlen sind hier aktuell insbesondere virtuelle Trainings, z.B. über Webinars oder Videokonferenzen. Nur so können sie sich in einem geschützten Raum austauschen und den Umgang mit Fragen aus der Mitarbeiterschaft aber auch aus dem Umfeld eines Werkes üben.

  • Mehr direkte Kommunikation mit dem Topmanagement
    In Krisenzeiten hat der direkte Austausch mit dem Top Management nicht nur motivatorische Vorteile. Eine Video- oder Telefonkonferenz vom CEO mit Werksleitern schafft Vertrauen und zollt Respekt, kann aber vor allem auch ein guter Austausch zum Krisenmanagement sein. Nur so lässt sich ein realistisches Stimmungsbild, das alle Ebenen eines Unternehmens umfasst, zeichnen.

  • Dialogkultur etablieren
    Je stärker der Dialog in einem Unternehmen ausgeprägt ist, desto effektiver können Führungskräfte die Kommunikation stützen. In Zeiten der Krise sollte der Dialog zwischen allen Mitarbeitergruppen noch mehr gefördert werden. Warum nicht etwa eine Plattform anbieten, auf der sich mittlere Führungskräfte aus unterschiedlichen Bereichen z.B. zum Thema Mitarbeitermotivation oder anderen aktuellen Themen austauschen können?

  • Der richtige Kommunikationsmix
    Dabei kommt es nicht darauf an, den Führungskräften möglichst viele verschiedenen Plattformen zur Verfügung zu stellen. Vielmehr müssen Unternehmen den Mix an Tools und die Gewichtung zwischen indirekter und direkter Kommunikation strategisch auswählen und die verschiedenen Instrumente entsprechend anwenden und mit Leben füllen.

Für Unternehmen heißt das: Sie müssen Bewusstsein dafür schaffen, dass eine Position im mittleren Management eine Schlüsselposition für die Kommunikation ist. Und zwar eine, die darüber entscheiden kann, wie erfolgreich ein Unternehmen durch eine Krise kommt.