Blog 28 January 2021

Die Umweltdebatte 2020: Eine Social Media Analyse der Nachhaltigkeits-Influencer

2020 war für uns alle das Jahr neuer Herausforderungen. Die Corona-Pandemie führte nicht nur in unserem Arbeitsalltag zu tiefgreifenden Veränderungen und zur Verschiebung von Prioritäten. Auch medial erzeugte die Corona-Krise eine neue Aufmerksamkeitsspirale.

Dabei konnte leicht der Eindruck entstehen, dass Debatten rund Umwelt- und Klimaschutz in den Hintergrund gerückt sind. Doch die Bedeutung von Nachhaltigkeit im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext nahm in der Tat weiter zu und wurde durch die weltweite Pandemie teilweise sogar verstärkt.

Welche Umweltthemen waren unter dem Eindruck der Corona-Pandemie 2020 also tonangebend?

Das wollten wir in Erfahrung bringen und haben daher den LinkedIn- und Twitter-Content von sieben internationalen digitalen MeinungsführerInnen aus dem Bereich Nachhaltigkeit analysiert1>/sup.

Neben kanalspezifischen Unterschieden in Inhalt und Tonalität konnten wir einige grundlegende Themenschwerpunkte identifizieren. Die Corona-Pandemie wirkte dabei geradezu als Diskussions-Katalysator.

  • Allem voran stand der Aufruf an Unternehmen und Regierungen, das Klima und die Umwelt effektiver zu schützen. Häufig wurde dabei auf den Veränderungsdruck durch die Pandemie verwiesen und auf die damit einhergehende Verpflichtung, Verantwortung zu übernehmen und in Aktion zu treten.
  • Zudem dominierten die Themen Diversität, Gleichberechtigung und Frauen in Führung, sowie insgesamt das Thema Leadership. Hier wurden Führungspersönlichkeiten und -stile beurteilt und diskutiert – und eine stärkere Gleichberechtigung gefordert.

Insgesamt zeigt die Analyse, dass Regierungen und Unternehmen stärker in die Verantwortung genommen werden. Bei den Themen Klimaschutz und Artenvielfalt werden neue Ideen, neue Strategien und mehr Investitionen eingefordert. Es wird erwartet, dass die Wirtschaft ihren Beitrag zum Schutz der Umwelt leistet. Nachhaltigkeitsziele dürfen daher nicht nur als vage Zukunftsvision formuliert werden, sondern müssen in konkret messbaren Maßnahmepaketen umgesetzt und erklärt werden. Dies sollte in den Unternehmensstrategien entsprechend verankert und kommunikativ begleitet werden.

Zugleich nahm der Themenkomplex „Diversity, Equity and Inclusion“ immer mehr Raum in den Debatten ein. In diesem Kontext wurden auch vermehrt kooperative Führungsqualitäten eingefordert. Unternehmensinitiativen zur Steigerung von Vielfalt, zur Herstellung und Sicherung von Gleichberechtigung oder zur Inklusionsförderung sollten daher durch orchestrierte Mitarbeiterbeteiligung in die Breite getragen werden. Mit diesen kommunikativen Engagement-Instrumenten kann sowohl intern als auch extern die Aufmerksamkeit für solche Initiativen erhöht werden.

Aus Reputations-Perspektive ist das Fazit eindeutig: Unternehmen und Regierungen müssen aktiv beitragen zum effektiven und nachhaltigen Schutz der Umwelt sowie des Klimas. Sie müssen inspirierende und empathische Führung zeigen. Und, sie müssen den Mut zu neuen Ideen haben – auch in der Kommunikation ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Diese neuen Anforderungen an strategische Kommunikation und Leadership bieten insgesamt ein enormes Potenzial für Unternehmensvorstände wie auch für Spitzenpolitiker: Sie können zur Stimme positiver Veränderungen werden und transformatorische Führungsqualitäten unter Beweis stellen.

1 Januar bis Oktober 2020; 2.300 Twitter- und über 250 LinkedIn-Posts